Raufasertapeten anbringen – so klappt es garantiert
Raufaser tapezieren? Nichts leichter als das. Raufasertapeten setzen sich aus unterschiedlichen Papierschichten zusammen. Ihre typisch raue Oberfläche, welche der Wandbekleidung ihren Namen gibt, entsteht durch die Beimischung von Holzspänen. Raufaser tapezieren oder Vlies Rauhfaser anbringen ist zwar vergleichsweise einfach. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit oder die Missachtung wichtiger Aspekte kann jedoch dazu führen, dass die Optik darunter leidet oder die Tapete partout nicht kleben will. Deshalb empfiehlt es sich, einen erfahrenen Tapezierer mit den Arbeiten zu beauftragen. Erfahren Sie, wie Sie bei dessen Auswahl sparen können und auf was es beim Tapezieren ankommt.
Raufaser tapezieren in wenigen Schritten
In folgenden 5 Schritten können Sie Ihre Wände mit Raufaser tapezieren:
Schritt 1 – Materialbedarf ermitteln
Um die erforderliche Menge an Raufasertapete zu bestimmen, müssen Sie den Raum in Breite und Höhe ausmessen. Die Bahnlänge entspricht der Höhe der Wand, vom Boden bzw. der Bodenleiste bis zur oberen Kante. Um den finalen Zuschnitt zu erleichtern, sollten Sie am besten je Bahn die gemessene Wandhöhe plus 10 cm veranschlagen. Wer mit Raufaser tapezieren möchte, begeht hier oft schon den ersten Fehler. Aufgrund inkorrekter Bemessungen wird viel Ausschuss produziert, wodurch die Kosten ansteigen. Ein professioneller Fachbetrieb weiß beim Raufaser tapezieren auch mit einem möglichen Verschnitt umzugehen, etwa bei Fenstern und Schrägen.
Schritt 2: Raum und Wände vorbereiten
Bevor Sie mit Raufaser tapezieren, sollten Sie die Verkleidungen von Lichtschaltern sowie Steckdosen abnehmen und die Sicherungen ausschalten. Um zwischen Tapete und Wand eine Haftbrücke zu erreichen, ist es sinnvoll, sandende und stark saugende Untergründe zunächst zu grundieren. Dieser Aspekt wird leider zu oft außer Acht gelassen oder nicht richtig umgesetzt. Dadurch besteht die Gefahr, dass Nähte aufplatzen und sich die Tapete löst. Gleiches gilt, wenn die alte Tapete nicht korrekt abgelöst wird. Professionelle Tapezierer wissen dies zu verhindern. In hartnäckigen Fällen können Sie die Tapete mit einem Tapetentiger oder einer Stachelwalze perforieren und anschließend mit Wasser oder Tapetenlöser einweichen. Allerdings nicht bevor Sie den Boden und etwaige Möbel ausreichend abgedeckt haben. Beachten Sie nun eine Einwirkzeit von circa 40 Minuten.
Schritt 3 – Kleister anrühren
Um mit Raufaser tapezieren zu können, ist die Auswahl verschiedener Kleistersorten möglich. Diese sind mit Wasser anzurühren, wobei das korrekte Mischverhältnis vom Hersteller vorgegeben wird. Geläufig ist ein Verhältnis von 1:20 zu Gunsten des Wassers. Nutzen Sie klares, kaltes Wasser und rühren Sie den Kleister, etwa mit einem Stück Holz. Lassen Sie das Gemisch entsprechend der Herstellerangaben quellen. Möchten Sie Vlies Rauhfaser anbringen, sollten Sie zu Roll- oder Vliestapetenkleister greifen. Diese eignen sich hervorragend für Vlies Rauhfaser, zumal sie direkt auf die Wand angebracht werden können. Bei diesem Arbeitsschritt werden wohl die häufigsten Fehler begangen. Stimmt das Mischverhältnis nicht oder wurde der Tapete nicht genug Einweichzeit gegönnt, wirft die Tapete viele kleine, unschöne Bläschen auf. Oder aber die Tapete zeigt Falten, die sich nach dem Abtrocknen nicht mehr entfernen lassen. Beauftragen Sie einen kompetenten Tapezierer, lassen sich diese Missstände zuverlässig vermeiden.
Schritt 4 – Tapete anbringen
Schneiden Sie entsprechend der Wandabmessung die Tapetenbahnen zu, legen Sie diese auf den Tapeziertisch und streichen Sie diese anhand eines Quasts großzügig mit Kleister ein. Lassen Sie den Kleister nun 10 bis 15 Minuten ziehen. Raufaser tapezieren Sie gerade, indem Sie an der Wand mithilfe eines Bleistifts, Lots oder einer Wasserwaage zumindest die erste Bahn vorzeichnen. Beginnen Sie mit dem Tapezieren an der lichtstärksten Stelle im Raum. Setzen Sie nun die Tapetenbahnen oben an der Wand an und lassen Sie den oberen Teil etwas überstehen. Nun bringen Sie dies gesamte Bahn gleichmäßig und vorsichtig an der Wand entlang an. Indem Sie nach dem Ankleben die Bahn mit einem Andrückspachtel oder einer Malerbürste glattstreichen, entfernen Sie verbliebene Luftblasen. Nicht selten werden die Tapetenbahnen schief angebracht, weil die erste Bahn nicht richtig ausgerichtet wurde. Gehen Sie kein Risiko ein und lassen Sie die Arbeit von einem Tapezierer vornehmen.
Schritt 5 – Tapezieren der Problemstellen
Klebt die Tapete korrekt an der Wand, können Sie überstehende Enden unten und oben gemäß Boden- und Wandverlauf abschneiden. Vermeiden Sie Überlappungen sowie Zwischenräume und glätten Sie die Nahtstellen mit einem Tapeten-Nahtroller. Regelmäßig scheitern Hobbymaler nun an kniffligen Stellen wie Lichtschalter, Steckdosen, Kanten und Ecken. Aussparungen, Lichtschalter und Steckdosen können übertapeziert und anschließend mit einem Messer freigelegt werden. Bei Heizkörpern sollten Sie Vlies Rauhfaser so weit wie möglich hinter das Bauteil bringen, während Sie bei Türen und Fenstern bis an die Problemstelle herantapezieren sollten. Bei Innen- und Außenecken ist die Tapetenbahn so anzusetzen, dass sie 1 bis 2 cm über die Ecke hinausreicht. Der Überstand ist dann um die Ecke zu drücken. Damit auch die Problemstellen einen schönen Eindruck hinterlassen, sollten Sie sich sicherheitshalber an einen versierten Tapezierer wenden.
Vor- und Nachteile von Raufaser
Bevor Sie mit Raufaser tapezieren, sollten Sie nachfolgende Vor- und Nachteile beachten.
Raufaser Vorteile:
– Die Kosten sind gegenüber herkömmlicher Tapeten deutlich geringer
– Die Tapeten lassen sich problemlos überstreichen
– Kleinere Fehler beim Tapezieren können problemlos kaschiert werden
– Raufaser gilt dank der Verarbeitung von Altpapier als sehr umweltfreundlich
– unabhängig vom Farbton
Raufaser Nachteile:
– Raufaser tapezieren ist nur mit Spezialkleister möglich
– Raufasertapeten lassen sich wegen der körnigen Struktur nicht übertapezieren
– Überlappungen können wegen der rauen Beschaffenheit unschön betont werden
– zusätzlicher Farbanstrich nach dem ersten Tapezieren nötig
– Entfernung gestaltet sich schwierig
Vorzüge von Vlies Rauhfaser
Um sich einigen Nachteilen herkömmlicher Raufasertapeten nicht ausgesetzt zu sehen, greifen immer mehr Haushalte zu einer Vlies Rauhfaser. Dies ist nicht weiter verwunderlich, ist Vlies Rauhfaser praktisch wie Vliesfaser und schön wie Raufaser. Diese ist strapazierfähig, rissüberbrückend sowie in Wandklebetechnik verarbeitbar. Außerdem ist Vlies Rauhfaser für Allergiker geeignet, feuchtigkeitsregulierend und atmungsaktiv. Zu einem angenehmen Raumklima trägt Vlies Rauhfaserebenfalls bei, gilt sie schließlich als umweltfreundlich und frei von Weichmachern sowie PVC. Sie macht das Tapezieren ferner noch komfortabler, da sich der Vlies-Kleister gleich auf die Wand auftragen lässt. Nur noch Tapete ansetzen, abrollen und am Boden abschneiden. Vlies Rauhfaser hat zudem den großen Vorteil, dass sie mehrfach überstreichbar ist und wieder leicht entfernt werden kann. Vlies Rauhfaser aus Textil-, Holz- und Papierfasern ist dabei in vielen faszinierenden Strukturen erhältlich.
Wo Sie Raufaser zu welchem Preis erwerben können
Wenn Sie Raufaser tapezieren möchten, erhalten Sie das erforderliche Material in jedem Baumarkt. Hier sind feine und gröbere Tapeten sowie Vlies Rauhfaser verfügbar. Es bietet sich jedoch an, einen versierten Tapezierer mit den Arbeiten zu beauftragen und die erforderlichen Tapeten sogleich bei diesem zu ordern. Hierdurch sichern Sie sich eine fundierte Beratung, etwa was die Auswahl der Vlies Rauhfaser und des Kleisters anbelangt. Außerdem erhalten Sie alles aus einer Hand und Sie haben lediglich einen Ansprechpartner. Eine gewöhnliche Raufasertapete ist bereits ab 0,50 Euro je Quadratmeter zu haben. Bei der praktischeren Vlies Rauhfaser müssen Sie mit etwa 4 Euro und mehr pro Quadratmeter rechnen.
Kompetenten Tapezierer finden
Angesichts der zahlreichen Fehlerquellen möchten Sie einen Fachmann mit dem Raufaser tapezieren beauftragen? In Anbetracht der Expertise vieler Fachbetriebe ist dies eine gute Wahl, zumal Sie hierdurch dennoch viel Geld sparen können. Wie? Durch einen Vergleich mehrerer Angebote auf malerprofisdirekt.de. Hier finden Sie eine große Auswahl an Tapezierern, die sich hinsichtlich der Preise oftmals unterbieten. Dadurch erhalten Sie höchste Qualität zum kleinsten Preis. Vergleichen jetzt auch Sie die individuellen Angebote und treffen Sie die für Sie beste Entscheidung.
Fazit
Raufaser tapezieren – Viele erfahrene Hobbyhandwerker trauen es sich in Eigenregie zu. Umso mehr, wenn Vlies Rauhfaser angebracht werden soll. Allerdings lauern viele Hindernisse, die ein perfektes Ergebnis am Ende oft verhindern. Gerade Übergänge, Ecken und Aussparungen machen immer wieder Probleme. Luftblasen, Falten und Überlappungen vermiesen das Gesamtbild in vielen Fällen ebenfalls. Wenden Sie sich deshalb vorsichtshalber an einen erfahrenen Tapezierer.